Mit unseren Maschinen sind (optional) vollständige Press Programme mit verschiedenen Press-Schritten konfigurierbar.
Press Schritte bedeuten eine zeitlich definierte Haltephase auf verschieden hohem und frei wählbarem Presskraft Niveau.
Hierbei kann man der Presse in der vorab statt findenden Versuchsdaten Festlegung vorgeben, wie lange ein bestimmtes Presskraft Level anstehen soll und welche unterschiedlichen Levels überhaupt im Versuch angefahren werden sollen (beispielsweise zehn unterschiedliche Schritte).
Daneben sind frei wählbar bestimmte Zieltemperaturen, die die Maschine während des Press Schrittes anfahren soll. Eine niedrigere Folgetemperatur im nächsten Schritt führt zu einem Kühlvorgang in diesem betreffenden Schritt. Die Zeitvorgabe für den Schritt bestimmt die Rampensteigung (betrifft Heizrampen- und Kühlrampensteigungen gleichermasssen).
Daneben sind frei wählbar ein oder mehrere Entlastungsimpulse, die die Maschine während des Versuchsablaufs ausführen soll. Eine Null-Stückzahl von Entlastungsimpulsen innerhalb eines Druckschritts führt zu einem Überspringen der Entlastungsvorgabe in diesem Schritt.
Entlastungsimpulse oder auch Entgasungsimpulse können sinnvoll sein, wenn im Versuchsmaterial durch chemische Prozesse entstandene Dämpfe austreten oder das Material einem gewissen Setzverhalten unterliegen soll, welches man durch die kurzfristige und speziell steuerbare Wegnahme der Presskräfte provozieren möchte. Dabei werden Entlastungsimpulse bestimmt durch:
- Höhe des geplanten Druckabfalls in Millisekunden
- Pause bis zum nächsten Druckabfall in Sekunden
- Anzahl der Impulse innerhalb eines Schrittes als Stückzahl
- Festlegung, ob überhaupt eine Entlastung stattfinden soll
Die Praxis hat gezeigt, dass es sinnvoll sein kann, vor dem Start eines regulären Pressprogramms eine Anschmelzphase („Startphase“ siehe oben) zu definieren, die lediglich bestimmt ist durch eine Zieltemperatur und eine minimale, einstellbare Kontaktpresskraft, welche vornehmlich einen Übergang der Plattenwärme auf das Versuchsmaterial sicherstellen soll, um ein gutes Aufschmelzverhalten ohne oder fast ohne eine Presskraft im engeren Sinne zu ermöglichen.
Gerade bei Granulat als Versuchsmaterial kann es sinnvoll sein, dieses vor dem Pressen anzuschmelzen, da sich andernfalls unerwünsche Eindrücke in den Pressplatten ergeben könnten.
Ist beispielsweise aus Zeitgründen so eine Anschmelzphase nicht erwünscht, so kann man diese Phase auch vollständig übergehen und sofort das reguläre Pressprogramm mit der Phase 1 starten.
Daneben sind eine Vielzahl von weiteren Versuchsparametern konfigurierbar, die vom Benutzer vorgegeben werden können (Bild oben läßt sich fort setzen für die Phasen 2 bis 10) eines einzelnen Pressprogramms. Es wurden schon bis zu 20 verschiedene Pressprogramme konfigurierbar gestaltet. Pressprogramme sind in der Steuerung abgespiechert und können daher wiederholgenau abgerufen und abgefahren werden.